Webseite der Dorfgemeinschaft Silberbach
 
Dienstag, 19.03.2024
Eine Sage vom Goldberg
Eine Sage vom Goldberg
Einst befand sich am Goldberg bei Selb ein Bergwerk, in dem man nach Gold suchte.
Davon hörte ein Sachsenherzog, der sich gut auf Bergbau verstand. Er kam nach Selb zu einem Besuch und wollte das Goldbergwerk besichtigen. Mit einem Fahrstuhl, der auch aus Gold gemacht war, fuhr er in den tiefen Schacht.
Ein Knappe führte den Herzog durch die Gänge des Bergwerkes und zeigte ihm die Goldadern. Dem Knappen selbst war bei Todesstrafe verboten, von dem Gold etwas für sich zu nehmen.
Dem Markgrafen von Bayreuth gehörte das Land, das Bergwerk und damit das Gold. Als Lohn für die Führung aber gab der Sachsenherzog dem jungen Knappen eine Handvoll Goldtaler. Da war dieser reich und konnte sich von dem Geld alles kaufen, was ihm gefiel.
Er ging nun oft ins Wirtshaus, tanzte und trank und führte ein recht leichtfertiges Leben. So warf er beim Tanz den Musikanten oft manches Geldstück zu.
Es gab aber nun Leute, die den Bergknappen bei dem Richter anzeigten. Sie sagten diesem, der Knappe habe sicher im Bergwerk Gold gestohlen. Da ließ ihn der Richter holen und fragte ihn aus, woher er das viele Geld habe. Der Knappe erzählte, dass ihm der Herzog von Sachsen das Gold geschenkt habe. Auch seine Mutter sagte so aus. Aber man glaubte ihnen nicht. Den Herzog befragte man auch nicht erst darüber und so wurde der junge Mann zum Tode verurteilt und hingerichtet. Das eitle Gold hat ihm also nur Unglück gebracht.
Die arme Mutter aber war über das Schicksal ihres Sohnes ganz verzweifelt. Sie nahm einen Krug voll Mohnkörner und ging damit zum Goldberg hinauf. In der Mitternachtsstunde schüttete sie die Mohnkörner in den tiefen Schacht hinab und verfluchte den Berg mit seinem Gold. Es sollte der Berg so viele Jahre verschlossen sein, wie Mohnkörner herabfielen. Sie selber wollte auch nicht mehr leben und stürzte sich in die Tiefe.
Der Fluch der unglücklichen Mutter ging tatsächlich in Erfüllung. Die Goldgrube zerfiel und kein Mensch suchte mehr nach Gold in dem Goldberg.
Auf den Trümmern des Bergwerkes wuchsen von nun an Unkräuter und vom Goldberg blieb nur noch der Name. Die Stadt Selb aber hat heute auf dem Goldberg schöne Anlagen mit Spielplätzen und Wegen zum Wohle der Bevölkerung geschaffen.
Nach Dr. Ernst Zeh: "Heimatkunde des bayerischen Bezirksamtes RehauRehau"
© 2019 Dorfgemeinschaft Silberbach
Impressum
Datenschutz
Disclaimer